Jaguar XK 150

Der Jaguar XK 150 war das nachfolgende Modell vom Jaguar XK 140, dem wiederum der Jaguar XK 120 vorausging. Die XK Baureihe insgesamt beruht auf dem legendären Vorkriegsmodell SS 100 oder S.S. 100, das noch nicht die Markenbezeichnung „Jaguar“ trug. Schon zu Produktionszeiten avancierte der XK zur Legende, denn der Erfolg, den das Modell Jaguar bescherte, war weder geplant noch erahnt. Vielmehr war der XK eigentlich eine Notlösung. Was für eine geniale „Notlösung“ der XK tatsächlich ist, beweisen vor allem die aktuellen Verkaufspreise von XK Modellen.

Die Geschichte vom Jaguar XK 150

Die richtige Zuordnung vom XK 150

Jaguar XK 150

Da der XK dem SS 100 entstammt, ist es wohl naheliegend zu vermuten, dass auch der XK-SS mit den beiden Baureihen eine engere Verwandtschaft bildet. Dem ist aber nicht so, der baut nämlich auf dem D-Type auf. Um es dann noch komplizierter zu gestalten: der legendäre E-Type ist optisch näher an C-Type, D-Type und XK-SS, dennoch hat der E-Type den XK 150 als letzten Jaguar der XK-Baureihe damals abgelöst.

Der SS 100 wurde in den 1930ern präsentiert und besitzt noch die für jene Zeit typischen Kotflügel und Einstiege, die noch nicht mit der Karosserie verschmolzen waren. Das geschah erst mit dem Nachkriegsmodell XK 120. Allerdings wurden die Kotflügel ihrer ursprünglichen Form nachempfunden und damit avancierte der XK 120 zu einem einmalig ästhetisch wirkenden Sportwagen, der schnell zur Legende wurde.

Wie es zur Entwicklung vom XK kam

Das wurde völlig unbeabsichtigt zusätzlich forciert. Denn der XK 120 war eher eine Notlösung. Jaguar hatte nach dem Krieg endlich seinen neuen Reihen-6-Zylinder vorstellen können, der in der neuen Mark Oberklassen-Limousine zum Einsatz kommen sollte. Jedoch war deren Entwicklung zu diesem Zeitpunkt nicht abgeschlossen, und so wurde der Xk 120 „hervor gezaubert“, um den neuen Motor 1948 auf der Auto-Show in London präsentieren zu können. Anstandshalber plante Jaguar eine kleine Serie von etwas über 200 Fahrzeugen, doch die waren im Handumdrehen verkauft.

Schließlich war dieser Motor ein Novum. Dieser völlig unerwartete Erfolg veranlasste Jaguar, die Produktion auf eine herkömmliche Serienproduktion hochzufahren. Tatsächlich wurde der XK 120 zu einem riesigen Erfolg. Außerdem war der Reihen-6-Zylinder der erste Motor bei Jaguar, der serienmäßig zwei oben liegende Nockenwellen (DOHC) erhielt. Diese Bauform galt zu jener Zeit als schwer umzusetzen und so trug die doppelte Nockenwelle gewiss auch zur Legendenbildung bei. Von XK 120 und XK 140 unterscheidet sich der Jaguar XK 150 dabei technisch als auch optisch maßgeblich.

Jaguar XK 150

Neuerungen beim XK 150

Viele Jaguar Freunde bedauern, dass der rassige Hüftschwung am hinteren Kotflügel beim XK 150 plötzlich nicht mehr da war. Damit natürlich einher gehend verloren auch die vorderen Kotflügel den eleganten Schwung nach unten. Betrachtet man den XK 150 nun aber im Seitenprofil, ist der Schmerz über die verlorenen Schwünge schnell vergessen, denn die geradlinige, an Ponton-Karossen orientierte Optik ist schier atemberaubend und zeitlos. Ein weiteres Merkmal ist die nun einteilige Windschutzscheibe. Im Gegensatz zum Karosserieschwung wurde diese Veränderung damals durchaus positiv aufgenommen.

Ebenso die Front-Stoßstangen, die zweigeteilt in der Mitte etwas nach innen gebogen sind und so verspielter wirken. Dass im Inneren plötzlich Kunstleder anstelle von Wurzelholz-Verkleidungen prangte, war für viele Jaguar Fahrer ein echter Schock. Ein Brite, ein Jaguar ohne Wurzelholz – das war beinahe mit einem Lenkrad auf der linken Seite gleichzustellen, was ja überhaupt nicht ging. Rennfahrer-Enthusiasten waren hier die einzigen, die eine Lanze für Jaguar brachen, denn sie waren der Meinung, ein Sportroadster muss schließlich durch Funktionalität und puristisch-spartanisches Design punkten, nicht aber aussehen wie ein vertafelter, englischer Living-Room.

Hightech-Innovation im XK 150

Das wurde jedoch schnell wieder durch damals innovative technische Finessen ausbalanciert. Das augenscheinlich weitreichendste Merkmal: vierfache Bremsscheiben. Dazu kamen ebenso für jene Zeit neue hydraulische Teleskop-Stoßdämpfer hinten und Torsionsstabfedern vorne. Darüber hinaus überzeugt das Fahrwerk vorne durch eine Einzelradaufhängung an asymmetrischen Trapezdreieckslenkern, während hinten eine Starrachse ihren Dienst verrichtete und die hydraulischen Stoßdämpfer durch Halbfedern unterstützt wurden. Die Karosserie selbst besteht aus Stahlblech, die ewig lange Haube aus Aluminium.

Jaguar XK 150

Antrieb und Motor Jaguar XK

An der Ampel wird bei laufendem Motor im zweiten Gang losgefahren, denn – ebenfalls zu jener Zeit nicht unüblich – dem ersten Gang fehlte die Synchronisation. Dazu kommt ein Vierganggetriebe, wahlweise mit Overdrive. Außerdem stand ein Automatikgetriebe von BorgWarner zur Auswahl. Der natürlich längs eingebaute 6-Zylinder-DOHC-Motor hatte je nach Modell und Auswahl 3.442 ccm (193 und 213 PS bei 5.500 U/min) mit Spitze 210 km/h.

3.781 ccm als 3.8 l ab Ende 1959 (267 PS bei 5.500 U/min) bestückt mit zwei Doppelvergasern (H6 SU-Horizontal) und Spitze 215 km/h, außerdem gab es eine vom 3.5-L-Motor abweichende Variante mit 254 PS (Spitze 215 km/h) und anderer Vergaser-Bestückung. Der XK 150 war damit der schnellste Seriensportwagen seiner Zeit. Außerdem war er der erste XK, bei dem die Kunden optional den Jaguar als Kühlerfigur ordern konnten.

Weitere Besonderheiten des Jaguar XK 150

Auch ein verstellbares Lenkrad gehörte zum XK 150, sowie erstmalig Fensterkurbeln. Dazu kommt eine reichhaltige Auswahl an Lackfarben: natürlich British Racing Green, Sherwood Grün, Indigo Blau, Cotswold Blau, Nebel-Grau, Cornish Grau, Perl-Grau, Imperial Kastanien-Braun, Bordeaux, Carmen Rot sowie Weiß. Die Achsdifferenzial-Übersetzung konnte ebenfalls gewählt werden, dazu kamen die regulären Modelle:

– Roadster: Jaguar XK OTS Open Two-Seater (Stückzahl: 1.300, davon 888 XK 150 S)
– Cabrio: Jaguar XK DHC Drop Head Coupé (Stückzahl: 1.893, davon 104 XK 150 S)
– Coupé: Jaguar XK FHC Fixed Head Coupé (Stückzahl: 3.457, davon 199 XK 150 S)

Der XK OTS wurde ab 1958 bis 1960 angeboten, der XK DHC von 1957 bis 1960, während der XK FHC von 1957 bis 1961 im Angebot ist; der XK 150 S ist ab Ende 1958 bzw. Anfang 1959 erhältlich.

Jaguar XK 150

XK 150 Verkaufsdaten damals und heute

Rund 100 Fahrzeuge schafften zur Bauzeit den Sprung nach Deutschland. Und das, obwohl der Preis (je nach Ausstattung zwischen 21.000 und 23.500 D-Mark) deutlich unter dem eines Mercedes SL lag (32.500 DM). Doch der Jaguar XK ist beliebt in Deutschland, denn bereits um 2000 herum waren an die 200 XK in Deutschland registriert. Natürlich sind das bei Weitem nicht die Stückzahlen eines VW Käfers.

Aber es ist dennoch eine Steigerung von über 100 Prozent. Bedenkt man dann noch den enormen Wertzuwachs, den die XKs erfuhren, ist das absolut beachtlich, denn das hohe Preis-Niveau bedarf durchaus einer gehörigen Portion Enthusiasmus. Je nach Zustand und Modellreihe sollten hier zwischen 60.000 und 150.000 Euro veranschlagt werden, wobei nach oben wie immer keine wirklichen Grenzen gesetzt sind.

Der klassische Oldtimer Jaguar XK 150 heute

Technisches Verbesserungspotenzial

Die Ersatzteilesituation ist ausgesprochen gut. Auch der DOHC-Motor gilt heute noch als nahezu unverwüstlich. Allerdings bedarf der Motor wie auch das Fahrzeug einer gewissen Grundpflege. Einige Schwachpunkte hat der XK 150 dann auch noch. Zu denen gehört eindeutig der schlechte Kühllufteinlass, der sich baubedingt ergibt. Abhilfe lässt sich mit einem Zusatzkühler schaffen. Bei Vollgasfahrten sollte die Temperatur unbedingt im Auge behalten werden, dazu empfehlen sich dann auch ein zusätzlicher, entsprechend gut positionierter Temperaturfühler.

Der Motor will seinen regelmäßigen Ölwechsel, außerdem muss über Einstellplättchen auch das Ventilspiel regelmäßig überprüft werden. Die originale Benzinpumpe, die durchaus als anfällig bezeichnet werden kann, sollte ebenfalls durch robusten und modernen Ersatz ausgetauscht werden. Auch die Ölpumpe ist unter Umständen eine Überprüfung wert. Eventuell dann auch noch die Steuerkette samt Spanner. Zwar hatte Jaguar das seit dem XK 120 deutlich verbessert, doch haben hin und wieder auch Motoren der älteren Baureihen den Weg in die Motorräume der jüngeren XK zurückgelegt – die übrigens anhand der Motornummer leicht zu identifizieren sind.

Jaguar XK 150

Restauriert und schön heißt nicht neu oder hui

Auch wenn vierfache Bremsscheiben sehr ambitioniert klingen, scheint es doch so zu sein, dass man schlicht noch zu wenig Erfahrung in der Dimensionierung hatte. Und so sind die Bremsscheiben etwas zu klein geraten. Einer Umrüstung steht dabei nicht im Wege. Die insgesamten Stückzahlen führen noch zu einem eventuellen Problem. Durch die relativ geringen Einheiten (insgesamt von XK 120 bis XK 150 gerade einmal etwas über 30.000) sind viele XK 150 bereits mindestens einer Restaurierung unterzogen worden – und die muss nicht unbedingt genauso erstklassig sein wie mancher XK Preis.

Gerade die Aluminium-Restaurierung beherrscht nicht jeder und gerne wird da auch mal mit Spachtel nachgeholfen. Dazu kommt der Fall des Eisernen Vorhangs zu jener Zeit, als die letzten XK 30 Jahre alt wurden, also preislich noch wesentlich günstiger lagen. 30 bis 40 Jahre ist meist auch das Fahrzeugalter, wo sich die Besitzer für eine Vollrestaurierung entschließen. Weil dieses XK Alter nun so unglücklich mit der Öffnung Osteuropas zusammentrifft, waren viele Besitzer nicht abgeneigt, das extrem preiswerte (aber letztendlich nur billige) Improvisationstalent östlicher Mechaniker auszutesten. Überhaupt können grandiose Baustellen erstklassig aussehen, was sich dann viel zu spät als solches zeigt.

Jaguar XK 150

Eine zertifizierte Fachwerkstatt, die der Herausforderung bei Jaguar Fahrzeugen souverän gewachsen ist

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Wie bei allen Fahrzeugen behandeln wir auch die Veteranen unserer Kunden, als ob es unsere eigenen Autos wären. Schließlich war es mangelnde oder oberflächliche Qualität und wohl auch vermisste automobile Leidenschaft bei so manch einer Werkstatt, die uns dazu bewegte, letztendlich einen eigenen Betrieb im Herzen Berlins zu gründen. Denn für unsere Automobile erwarten wir nur beste Handwerkskunst – und so ist es nicht nur eine Selbstverständlichkeit von uns, das auch auf die Autoschätze unserer geschätzten Kunden zu übertragen. Es ist so etwas wie unsere Werkstatt-Philosophie geworden und damit einher gehend längst das Markenzeichen, das unserer Berliner Werkstatt weit über die Stadtgrenzen hinaus ausmacht.

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